Der Fall Furtwängler

Schauspiel

 

 

Berlin 1946:

In das Zimmer von Steve Arnold, amerikanischer Major im Dienst des alliierten Kontrollrats und zuständig für die Beweisaufnahme gegen Personen, die sich vor dem Entnazifizierungsausschuss zu verantworten haben, wird ein Mann geführt, der als der größte Dirigent seiner Generation gilt – Wilhelm Furtwängler. Furtwängler ist auf der Höhe seines Erfolges, als Adolf Hitler 1933 Reichskanzler wird. Viele seiner Kollegen, Juden, Nicht-Juden, Gegner des Regimes, werden gezwungen Deutschland zu verlassen oder wählen freiwillig das Exil. Furtwängler selbst bleibt in Deutschland und wird, obwohl er vielen Juden hilfreich zur Seite steht, “einer der stärksten Aktivposten“ der nationalsozialistischen Kulturpolitik. Ein Vorwurf, gegen den er sich sein Leben lang verteidigt. Furtwängler, der an die Macht der Kunst glaubt und die Meinung vertritt, dass Kultur und Politik nichts miteinander zu tun haben dürfen, begegnet in Arnold, einem Pragmatiker, seinem Pendant. Arnold wittert in der künstlerischen Gebärde seines Gegenübers scheinheilige Fassade und Verstellung. Seine Frage zielt nach anderen -“menschlichen“ – Beweggründen. “Lassen sich Kultur und Kunst und Musik gegen die Millionen von Menschen aufwiegen, die ihre Kumpel ermordet haben?“ – wird Arnold an der zentralen Stelle des Stückes fragen. Und Furtwängler wird antworten: “Was hätte ich tun sollen?“

es spielen:
Wolfgang Rieß, Marcus Leclaire u. a.

Regie:
Wenzel Schneider

Bühnenbild:
Hartmut Porkert

Ton:
Manfred Hübel

www.studiobuehne-bayreuth.de

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